Über den Ärger rund um die ICAO-Karte für Segelflieger hatte der aerokurier bereits in der vergangenen Woche ausführlich berichtet. Aufgrund von Neuerungen bei der Datenverarbeitung im Vorfeld der Kartenproduktion waren in der Segelflug-Variante alle Höhen mit Ausnahme derer der Segelflugsektoren in Fuß anstatt wie üblich in Meter angegeben und damit für den lautlosen Luftsport im Prinzip wertlos. Zahlreiche Käufer hatten sich in der Folge bei den Luftfahrtshops über das Produkt beschwert.
Das Team von Ülis Segelflugbedarf hat das Problem schnell erkannt und gemeinsam mit dem Kartenanbieter Open Flightmaps eine Alternative zur Karte der DFS erstellt. Auch diese kommt im Maßstab 1:500.000, verfügt aber wie gewohnt über metrische und stellenweise Flightlevel-Höhenangaben. Laut Shop erfüllt die Karte alle Bedürfnisse von Platz-, Strecken- und Wettbewerbs-Segelfliegern und besitzt neben allen wichtigen Topografie- und Flugsicherungsangaben zusätzlich folgende Features:
- Höhenangaben zu Lufträumen in Metern (zusätzlich bei FL-Flughöhen auch in FL)
- Höhenangaben zu Flugplätzen und Hindernissen in Fuß
- Darstellung der öffentlichen Segelflugsektoren in C-/D- und TMZ-Lufträume
- Darstellung von Fallschirmsprungzonen
- Lufträume aller angrenzenden Staaten soweit sie sich auf dem Kartenschnitt befinden
- eine übersichtliche Legende aller Symbole auf der Karte
- Alle Flugplatz-Landebahnlängen und die Oberfläche (Gras/Beton/Asphalt)
- Frequenzen der öffentlichen Segelflugsektoren
Die Karte kann ab dem 24. April bei Ülis Segelflugbedarf gordert werden.
DFS reagiert auf Kritik
Die Deutsche Flugsicherung hat inzwischen auf die massive Kritik an ihrer 2025er-Segelflugkarte reagiert und eine Mitteilung zum Hintergrund der Änderungen herausgegeben. Allerdings verweist die Flugsicherungsorganisation nur auf das AIP SUP VFR 15/25, mit dem die temporären Veränderungen angekündigt wurden. Angesichts der Tatsache, dass die überwältigende Mehrheit der Segelflieger davon nichts mitbekommen zu haben scheint, darf bezweifelt werden, dass diese Art der Kommunikation der Tragweite der Sache angemessen war. Eine breite Informationskampagne über die zur Verfügung stehenden Kanäle und die Luftfahrtmedien gab es jedenfalls nicht.
"Die DFS Deutsche Flugsicherung GmbH bedauert, falls die temporären Änderungen an der ICAO-Karte 2025 bzw. der Segelflugkarte bei den Nutzern zu Verstimmungen geführt haben sollten", heißt es in der Mitteilung. Darüber hinaus prüfe man derzeit die Möglichkeit einer kurzfristigen neuen Auflage der Karte für 2025.
